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Warum Verbundenheit uns jetzt am meisten hilft

In Krisenzeiten fällt es vielen von uns schwer, eine Richtung zu sehen. Wohin läuft die Welt, wohin laufe ich? Wer sind meine Weggefährten auf dem Weg ins Nirgendwo? Habe ich überhaupt die richtigen Schuhe mitgenommen? Fragen über Fragen. Aber es gibt auch Antworten.

Nach zwei heftigen Corona-Jahren wollten wir doch eigentlich wieder nach vorne und nach oben gehen. Ging aber nicht. Der Ukraine-Krieg mit allen wirtschaftlichen Folgeerscheinungen bremste jeden Enthusiasmus aus. Immer noch kämpfen wir mit bisher nicht erlebten Preissteigerungen, auch wenn die für uns im Vergleich zu deutlich ärmeren Ländern immer noch moderat sind. Wir leben immer noch im Land der tausend Optionen. Andere tun dies nicht. 

 

Die Amerikaner sagen „Count the Blessings“, zähle den Segen. Wenn wir in dieser Haltung mal auf unseren Zettel schauen, gibt es sicher sehr viele Dinge, die wir aufzählen könnten. Und das ist nicht nur der berühmte Blick auf das halbvolle oder halbleere Glas, sondern es sind echte Fakten. Trotzdem fühlen sich viele von uns wie unter einer komplett vernebelten Glocke.

Die Sorgen haben das Kommando übernommen und sind auf dem besten Weg, sich in Angst zu entwickeln. Die wird übrigens von bestimmten Kreisen regelrecht geschürt. Gerade aus frommen Kreisen habe ich selten in einem Jahr so viel Schwachsinn gehört wie im letzten. Diejenigen, die eigentlich Hoffnung verbreiten müssten, weil sie mindestens wissen müssten, wohin sie nach diesem Leben gehen, verbreiten selbst Hoffnungslosigkeit und Ängste. Auch das ist bemerkenswert. 

 

Im wortreichen Ringen um den „richtigen Weg“ haben andere jeglichen Bezug zur Botschaft der Bibel, zu Jesus und zum Kern des Evangeliums verloren. „Bibel lesen wozu denn das?“ Und so zimmern sie sich ihren eigenen Glauben, der – was ihnen gar nicht bewusst ist – nicht größer sein kann, als ihr eigenes kleines Hirn. Manches hört sich zwar immer noch christlich – und vor allem modern – an, ist aber bei Licht besehen nicht nur de-konstruktiv, sondern einfach nur falsch. 

Dankbar bin ich, dass ich mich nicht in den größer werdenden Kreis derjenigen einreihen muss, die meinen, ihren Kindheitsglauben öffentlich aufarbeiten und über Bord werfen zu müssen. 

Die Welt braucht momentan etwas ganz anderes!

 

Also die Fakten sind eigentlich sehr gut, aber das Gefühl ist eher schlecht. Was fehlt? In einer sich beständig wandelnden Welt fehlt mir momentan die Sicherheit. Auf allen Ebenen ist etwas ins Wanken gekommen, von dem wir nicht wissen, wohin es führt. Das macht uns Angst. Es fehlt die Sicherheit und der Glaube, dass wir die Krisen bewältigen. Es fehlt die Sicherheit in unseren Beziehungen. Wir merken immer mehr, wie zerbrechlich sie sind. Das macht uns nervös und führt in neue Unsicherheiten.

Was wir jetzt am meisten brauchen ist: Verbundenheit. 

 

Wer durch Krisen geht, sollte zuerst über seine Beziehungen nachdenken. Mit wem bin ich verbunden? Mit Gott, mit meinem Ehepartner, mit meiner Familie, mit meinen Kindern, mit meinen Nachbarn, mit Menschen in meiner Gemeinde – mit Jesus? 

Wie eng bin ich mit ihnen verbunden? Bin ich mit der Natur verbunden, mit der Umwelt, mit dieser Welt?

Verbundenheit ist für mich das Schlüsselwort für Krisenzeiten. Daran möchte ich arbeiten, und zwar nicht im Sinne von meistens von eigenen Zielen getriebenem „Netzwerken“, sondern im Sinne von einer echten Verbindung. 

Verbundenheit: Es kommt gar nicht darauf an, durch welche Krisen wir gerade gehen müssen. Viel wichtiger ist die Antwort auf die Frage, mit wem wir unterwegs sind.

 

Verbundenheit ist der Schlüssel. Das gilt übrigens auch weltweit. Ich kann mit Menschen verbunden sein, die ich noch nicht einmal kenne. Wenn ich mich von ihrem Schicksal berühren lasse. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Manfred Reichelt (Sonntag, 12 März 2023 12:04)

    https://manfredreichelt.wordpress.com/2022/05/01/hast-du-den-schatz-wirklich-schon-gefunden/