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Darf´s etwas größer sein? Wie Gott eine „unverschämte Bitte“ erhörte

Sein Name ist George. Er lebt in Kisoro, acht Stunden südwestlich von Kampala in Uganda. Er hat mir zwei Fragen sehr praktisch und eindrücklich beantwortet: 1. Dürfen wir Gott tatsächlich um alles bitten? Und 2. Hört Gott uns auch, wenn´s um ´was Großes geht, wie z.B. einen Toyota Landcruiser?

 

Die ganze Geschichte liest du hier:

 

Wir waren mit einer kleinen Reisegruppe in Uganda unterwegs. Auf unserem Programm stand der Besuch von Kirchengemeinden, die sich um arme Kinder und Jugendliche kümmern. Beim Besuch einer Baptistenkirche lernte ich George kennen. Ein fröhlicher älterer Herr, der die 70er bereits überschritten hat, aber nichts von seinem Enthusiasmus im Kampf gegen Armut eingebüßt hat. George zeigte mir seine Kirche und seine Moto-Cross-Maschine. Eine Yamaha, die schon einige Kilometer auf dem Buckel hatte. George berichtete, dass er der Bischof der Kirche in Uganda sei.

 

Ein Gebet mit Folgen

 

Am Schluss unseres Besuches fragte ich George, ob es irgendetwas gäbe, für das wir besonders beten sollten. Seine Antwort kam unmittelbar: „Weißt du, Steve, ich bin schon weit über 70 und fahre hier mit dem Motorrad zu den Hütten. Ich merke immer mehr, dass ich zu alt dafür bin. Kannst du einfach dafür beten, dass Gott mir einen Toyota Landcruiser gibt?“. Okay, nicht gerade eine alltägliche Bitte. Also habe ich mit ihm gemeinsam für seinen Herzenswunsch gebetet. Einer meiner Kollegen sagte mir auf der Rückreise: „Du pass auf, George ist Afrikaner. Der rechnet jetzt damit, dass du ihm das Auto finanzierst!“ Aber dazu war ich ganz sicher nicht bereit.

 

Ein Jahr später war ich mit einer anderen Reisegruppe wieder in der Gegend und selbstverständlich habe ich auch seine Kirche besucht. Wir spielten mit den ca. 300 Kindern des Compassion-Kinderzentrums auf einem großen Feld neben der Kirche als plötzlich jemand laut meinen Namen rief: „Steve, hey Steve you have to come!“ Als ich mich umsah, entdeckte ich George am anderen Ende des Feldes. Ich lief zu ihm und wir fielen uns in die Arme und er sagte, direkt, er müsse mir etwas zeigen.

 

Und da stand er …

 

Mit stolzem und strahlendem Gesicht zeigte er mir einen silbernen Toyota Landcruiser. Und hier ist seine Geschichte: George berichtete, dass er etwa drei Monate nach meinem Gebet einen Anruf erhielt. Am anderen Ende war ein Mann, der sich als Besitzer eines Toyota-Autohauses in Kampala vorstellte. Und er sagte: „Bischof George, ich habe viel über Sie gehört. Ich habe gehört, dass Sie seit vielen Jahren für arme Kinder kämpfen und ihnen in ein besseres Leben helfen. Ich möchte Sie gerne unterstützen und würde Ihnen gerne einen neuen Landcruiser schenken. Hätten Sie jemanden, der das Fahrzeug hier in Kampala abholen könnte?“

 

Die Antwort fiel George nicht so schwer. So kam er zum Landcruiser. Und jetzt lud er mich ein, mit ihm eine Runde in seinem Landcruiser zu fahren. Wir saßen dort, wie zwei kleine Kinder, die staunend ein Geschenk bekommen haben. Wir haben gegrinst, gelacht und uns immer wieder gegenseitig versichert, wie groß Gott ist.

 

Als wir uns verabschiedeten sagte ich zu Bischof George: „Du, ich weiß nicht, wann ich wieder einmal nach Uganda komme. Aber wenn wir uns nicht mehr auf dieser Welt sehen, dann sehen wir uns ganz sicher später im Himmel.“ Seine Antwort gibt mir bis heute zu denken: „Steve, dort sollten wir uns erst sehen, wenn unser Job  auf der Erde erledigt ist.“